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Hopfen: Ertrag gut, Menge weniger

Für ihr Qualitätsprodukt sind die Mühlviertler Hopfenbauern seit Jahrzehnten bekannt. Heuer wurde diese Position aber wieder in besonderer Weise bestätigt: 100% aller angelieferten Hopfenpartien entsprachen höchster Qualität.

Frost und Frühjahrstrockenheit bremsten das Wachstum des Hopfens in seiner ersten Vegetationsphase heuer sehr stark. Die kleine Schar der Mühlviertler Hopfenbauern, die überwiegend im Bezirk Rohrbach ihre arbeitsintensive Spezialkultur pflegen, bekam dies im Ertrag deutlich zu spüren. Bei gleichbleibender Fläche von 157 ha konnten heuer nur gut 250 t geerntet werden. Damit lag die Menge um 50 t unter dem Spitzenertrag des Vorjahres (knapp über 300 t). Dafür bestätigte die Hopfenbonitierung in der Vorwoche einen selten möglichen Qualitätswert dieses heimischen Edelproduktes. Insgesamt beurteilte eine Kommission aus Brauern, Hopfenbauern und Lebensmittelspezialisten 620 Hopfenmuster der Ernte 2017.

Hopfen ist im Mühlviertel eine alte Kultur, die während des Zweiten Weltkrieges verboten war, Ende der vierziger Jahre von einigen Pionieren aber wieder aufgenommen und ab 1951 genossenschaftlich organisiert wurde. Die wenigen Hopfenbauern des Waldviertels haben sich der OÖ. Hopfenbau angeschlossen. Obmann Josef Reiter als sehr innovativer Hopfenpflanzer mit vier Jahrzehnten Erfahrung und Geschäftsführer Hermann Bayer, gleichzeitig ein spezialisierter Berater, führen die Genossenschaft, die den überwiegend kleinen Bauern die Selbständigkeit ermöglicht. Die Sortenvielfalt (14 Sorten) der Hopfenbauern ermöglicht den Brauern ein sehr breites Angebot von Traditions- bis Trend-Bieren sowie speziellen Nischenprodukten.