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Grüne wollen „Risikopestizide“ ganz verbieten

Die oberösterreichischen Grünen fordern den schrittweisen Ausstieg des Bundeslandes aus „Risikopestiziden“. In einer aktuellen Stunde im Landtag verlangten sie ein Gesamtverbot der Neonikotinoide, keine Zulassung riskanter Ersatzprodukte und ein Verbot von Glyphosat. Diese seien gefährluch und würden Mensch und Umwelt schaden. Sie seien mitverantwortlich für das Insektensterben, den Rückgang der Bestäubung von Nutzpflanzen und somit auch eine Bedrohung für die Menschen. Der Antrag wurde von ÖVP und FPÖ nicht unterstützt und fand daher keine Mehrheit. „Der Druck, die immer klareren Risiken und dramatischeren Folgen werden auch diese Widerstände schwinden lassen. Denn es gibt keine Alternative zu diesem Ausstieg“, meinten die Grünen danach in einer Aussendung.

Agrarlandesrat Max Hiegelsberger verwies im Rahmen der aktuellen Stunde hingegen auf das Verantwortungsbewusstsein der heimischen Landwirte und die hohe Qualität der von ihnen erzeugten Produkte verwiesen: „Der Pflanzenschutz ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, der die Bauern bestens ausgebildet nachkommen. Zulassung und Einsatz der Präparate sind rechtlich strikt geregelt, die Anwender müssen sachkundig sein und sich regelmäßig weiterbilden. Ein an die jeweilige Situation angepasster und mit Sachverstand angewendeter Pflanzenschutz ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Pflanzenbau und die hohe heimische Lebensmittelqualität.“

Bisher seien allein in Oberösterreich 20.000 Sachkundenachweise ausgestellt worden. Alle Geräte zur Ausbringung werden regelmäßig überprüft und jede Anwendung ist zu dokumentieren. Die heimische Landwirtschaft sei kontrolliert und transparent. „Wir Landwirte tun, was der Pflanze dient und der Umwelt nicht schadet“, so Hiegelsberger.

Die Ursache für das Insektensterben allein im Pflanzenschutz zu suchen greife zu kurz und werde der Komplexität dieses Themas nicht gerecht. Betrachte man die Glyphosatrückstände in heimischen Lebensmitteln, so habe es zwischen 2012 und 2016 keine einzige Probe gegeben, die die gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte gemäß der Pestizidverordnung (VO EG Nr. 396/2005) überschritten habe, betonte der Landesrat. Auch das Land Oberösterreich führte 2013 und 2015 ein eigenes Glyphosatmonitoring durch, bei dem keinerlei Rückstände im Erntegut gefunden wurden. Die nächsten Monitoring-Intervalle werden 2018 und 2021 gestartet.