Foto: © Fotolia

ANGEMERKT

Familienzwist in BB?

Das Rennen um die Tickets für einen Platz im EU-Parlament ist eröffnet, die Kandidaten aller Parteien ziehen durchs Land, um ihre Ideen und Vorschläge zu präsentieren und zu diskutieren.
Auch wir waren dabei und begleiteten die Spitzenkandidatin des Österreichischen Bauernbunds Simone Schmiedtbauer.
Lesen Sie dazu mehr auf Seite 8.  Der Meinungsaustausch auf diesen Veranstaltungen ist rege und es lohnt, genau hinzuhören – es drängen sich nämlich Fragen auf: Warum werden von der politischen Vertretung der Bauern gleich zwei Kandidaten ins Rennen geschickt? Warum konnten sich alle Landesorganisationen des Bauernbunds auf eine Spitzenkandidatin einigen, nur ein Bundesland setzt auf einen eigenen Kandidaten? Der frühere Landesobmann Hermann Schultes hat dies mit „einer einmaligen Chance für Niederösterreich“ begründet. Ist das euro­päisches Denken?
Abgesehen von der Sichtweise „mein Bundesland zuerst“, schwächt diese Vorgangsweise auch die Kandidaten eindeutig: Das Argument, der Vorzugsstimmenwahlkampf sei die reinste Form der Demokratie, zieht hier wenig, wenn dabei anzunehmen ist, dass so vermutlich beide Kandidaten Vorzugsstimmen erreichen könnten.
Und: Wie werden sich in Zukunft die anderen Bundesländer im Gegenzug verhalten, wenn es wieder um wichtige gemeinsame Positionen geht? Da geht doch ein Riss durch die Bauernbundfamilie!
Auf der Homepage des nö. Bauerbunds prangt in großen Lettern: „Wir Bauern sind zwar nicht immer einer Meinung. Aber, wenn’s darauf ankommt, halten wir zusammen.“
Naja …

KLAUS ORTHABER