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Gemeinden und Tourismusverbände unterstützen Sennalmen

Die Almwirtschaft hat in Tirol einen hohen Stellenwert. Da die Bewirtschaftung aber immer schwieriger wird, braucht es manchmal Hilfe von „außen“, um sie weiter zu gewährleisten. So haben Land, Gemeinden und Tourismusverbände erstmals ein gemeinsames Projekt zur Unterstützung der Almwirtschaft im Bezirk Landeck gestartet und im Vorjahr die Dienstgeberbeiträge für die Sennerinnen und Senner von 19 Almen übernommen. Heuer soll die Kooperation ausgebaut werden.

„Bei uns gibt es noch 27 Almen mit Milchverarbeitung und Käseproduktion, das ist fast die Hälfte von Tirol“, informiert Bezirksobmann Elmar Monz. Nachdem 2017 die Dienstgeberbeiträge von 19 Sennalmen übernommen wurden, wird für heuer eine Ausweitung auf alle Sennalmen im Bezirk angestrebt.

Die Sennalmen sind eine absolute Besonderheit und die höchste Form der Almwirtschaft. Sie ist arbeits- und kostenintensiv, sodass es für viele Almen auch um das wirtschaftliche Überleben geht. Auf der anderen Seite erzeugen sie einzigartige Produkte, die gegenüber anderen ein Alleinstellungsmerkmal haben, denn lediglich 0,04% der EU-Milcherzeugung wird zu Almkäse veredelt, der somit entsprechend rar ist. Damit bewegen sich die Almen in einer absoluten Nische, was auch entsprechende Vermarktungschancen mit sich bringt. Die Verarbeitung der Almmilch erfordert hohes Fachwissen, sodass es nicht so einfach ist, qualifiziertes Personal zu finden. „Bei der jährlichen Almkäseolympiade zeigen diese Profis, mit welchem Gespür und mit welcher Motivation und Leidenschaft sie bei der Sache sind. Auch da haben die Almen vom Bezirk Landeck mit knapp 30 Medaillen kräftig abgeräumt“, so Monz.

Damit die Unterstützung von Land, Gemeinden und Tourismus ausbezahlt wird, muss die jeweilige Sennalm auch am „Projekt Almleben“ der Agrarmarketing Tirol teilnehmen. „Dabei geht es um Schulungen, Beratungen und um die laufende Qualitätssicherung. Damit hat das Unterstützungsprojekt auch eine klare Ausrichtung zur Steigerung der Qualität“, erklärt Peter Raggl. Er kündigt auch eine Ausdehnung des Erfolgsprojekts auf das gesamte Land an, wenn die Gemeinden und Tourismusverbände an einem Strang ziehen.