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Führende Molkereien senken Milchpreise

Nach einer deutlichen Steigerung im vergangenen Jahr weisen die heimischen Erzeugermilchpreise jetzt eine rückläufige Tendenz auf: Wie bereits angekündigt, haben die beiden größten Molkereien des Landes – die Berglandmilch und die NÖM – ihren Milchpreis mit 1. Februar reduziert. Auch andere Molkereien verringern ihre Auszahlung. Die Gmundner Molkerei hat den Erzeugerpreis für GVO-freie Qualitätsmilch bereits mit 1. Januar 2018 auf 34,86 Cent/kg und für Biomilch auf 45,46 Cent/kg abgesenkt. Im Februar 2018 erfolgt bei der Gmundner Milch keine Änderung.

Der Vorstand der Berglandmilch hat beschlossen, den Rohmilch-Auszahlungspreis ab 1. Februar 2018 netto um 2,63 Cent/kg abzusenken. Damit erhalten die Lieferanten für GVO-freie Qualitätsmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß jetzt 35,30 Cent/kg netto beziehungsweise (nach Abzug des AMA Marketingbeitrages) 39,55 Cent brutto. Für Biomilch zahlt die Molkerei jetzt 45,90 Cent netto je kg. Begründet wird die aktuelle Preissenkung von der Geschäftsführung der Berglandmilch vor allem mit der steigenden Anlieferung und den internationalen Preiskorrekturen im Milchfettbereich.

Das niederösterreichische Molkereiunternehmen NÖM senkt den Erzeugerpreis mit 1. Februar um 2,5 Cent netto. Für gentechnikfrei erzeugte Qualitätsmilch (4,2% Fett, 3,4% Eiweiß) erhalten die Mitglieder der Milchgenossenschaft NÖ (MGN), welche die NÖM-Bauern vertritt, jetzt 35 Cent netto und 39,21 Cent brutto (nach Abzug des AMA Marketingbeitrages). Auch der Auszahlungspreis für Biomilch sinkt in diesem Ausmaß, er liegt nun bei 45,50 Cent netto je kg.

Die MGN-Führung begründet die Preissenkung im aktuellen Rundschreiben mit den steigenden Anlieferungsmengen innerhalb der Genossenschaft (plus 12% im Jänner 2018) sowie auch innerhalb Europas. Der Rückgang des Fettpreises belaste den Milchpreis ebenfalls, wird betont. Obmann Johann Krendl und Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer weisen darauf hin, dass die Anlieferung der Mitglieder im Jänner 2018 die mit der NÖM vereinbarten Kontraktmengen um mehr als 3,7 Mio. kg überschritten. Sie raten dringend, die Milchmengen rasch und deutlich zu reduzieren. Nach der Berglandmilch hat auch die MGN ein Mengenmodell beschlossen. Es gilt ab 1. Februar 2018 und ist zeitlich befristet. Durch Disziplin beim Anlieferungsverhalten soll der Erzeugerpreis stabilisiert werden – gleichzeitig will man Kapazitätsengpässe vermeiden.