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Deutschland: Eier werden knapp

Als Folge der Fipronil-Krise werden am deutschen Markt die Eier knapp. Betroffen ist zunächst die verarbeitende Lebensmittelindustrie, berichtet die „agrarzeitung“. Nach Angaben der Deutschen Eier Union Vertriebsgesellschaft (DEU) erreichen die Eierpreise mittlerweile ein historisch hohes Niveau. Die Nachfrage zeige sich trotz der Herbstferien auf allen Handelsstufen sehr rege, wird betont.

Über die direkt vom Fipronil-Skandal betroffenen Legehennenhalter hinaus sei der gesamte Eiermarkt aus den Fugen geraten. Die Folgen würden bis in das Jahr 2018 hinein spürbar bleiben, sagte Otto Ripke, der Präsident der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), zum Landvolk Pressedienst. Die Erzeugerpreise seien zwar für Bodenhaltungseier stark gestiegen, allerdings profitieren die Lieferanten der großen Lebensmittelketten nicht davon. „Es gelten die zu Jahresanfang ausgehandelten Kontraktpreise. Damit müssen die Zulieferer des Handels die Eier selbst zum aktuellen Niveau teuer zukaufen, um sie dann zu den niedrigen Kontraktpreisen an den Handel zu verkaufen“, so Ripke. Er spricht von einem „Handelsschaden in Höhe von 30 bis 40 Mio. Euro“. Aktuell drängten wegen der weiter bestehenden Lieferengpässe aus den Niederlanden vermehrt ausländische Produzenten, unter anderem aus Spanien oder den USA, auf den europäischen und deutschen Markt, allerdings zum Teil mit Käfigeiern. „Wir brauchen daher dringend die Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Ware“, erneuert der Präsident die Forderung des Berufsstandes.