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DBV: Interventionsbestände belasten Milchpreis

Zentrales Thema bei einem Treffen von Vertretern der deutschen Milchwirtschaft mit den französischen Verbänden des Milchsektors in Paris war Anfang dieser Woche der Umgang mit den großen öffentlichen Lagerbeständen an Magermilchpulver in der EU. Diese Bestände belasten den Eiweißmarkt deutlich. Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt daher die Vorschläge der französischen Regierung, den Absatz von Magermilchpulver aus der Intervention zu erhöhen. Dennoch soll grundsätzlich weiter am Krisen-Instrument der öffentlichen Lagerhaltung festgehalten werden. „Wir sind uns mit den Franzosen einig, dass wir dieses Sicherheitsnetz weiter brauchen. Dieses Instrument kann aber nur wirken, wenn es gelingt, die Lagerbestände zeitnah abzubauen“, betonte DBV-Milchbauernpräsident Karsten Schmal.

Während der Krise des europäischen Milchsektors wurden große Mengen an Magermilchpulver im Rahmen der öffentlichen Intervention zur Stabilisierung des Marktes angekauft. Ende Dezember 2017 machte der Lagerstand etwa 380.000 t aus, diese Menge entspricht ungefähr einem Viertel der jährlichen Produktion in Europa. Dieser Lagerbestand hat laut DBV einen Wert von fast 650 Mio. Euro. Die jährlichen Lagerkosten belasten sowohl den Haushalt der EU als auch der Mitgliedstaaten mit mehreren Millionen Euro.

2018 wird es daher in der EU keine Intervention von Magermilchpulver zum festen Preis geben. Dies wurde im Dezember 2017 im Sonderausschuss Landwirtschaft beschlossen. Ohne diese Entscheidung stünde zwischen 1. März und dem 30. Juni ein Einlagerungskontingent von 109.000 t zum Interventionspreis von 169,80 Euro je 100 kg zur Verfügung. Die Molkereien dürfen jetzt weiterhin Magermilchpulver im Ausschreibungsverfahren andienen. Hier hat die Kommission jedoch die Möglichkeit, Mengen zurückzuweisen.