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Brexit beschert „Emmi“ Umsatzeinbrüche

Das Schweizer Molkereiunternehmen Emmi hat im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von rund 1,60 Mrd. Schweizer Franken (1,41 Mrd. Euro) erzielt. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte bedeutet das im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 1,3%, berichtet Dow Jones News. Als Hauptgründe für die enttäuschende Entwicklung führte Vorstandschef Urs Riedener rückläufige Detailhandelsumsätze in der Schweiz, geringere Käseexporte und Einbußen im Geschäft des zu Emmi gehörenden italienischen Dessertherstellers A-27 an.

Letzteres ist demnach auch eine Folge des Brexit-bedingten schwachen Britischen Pfunds. Außerhalb Europas hingegen entwickelten sich laut Riedener viele Märkte „ansprechend“. Für das Gesamtjahr 2017 hatte Emmi im März dieses Jahres ein organisches Wachstum aus eigener Kraft von 1 bis 2% in Aussicht gestellt. Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2017 war somit „nicht zufriedenstellend“, wie das Unternehmen einräumte. Emmi betonte jedoch zugleich, dass es gelungen sei, die Profitabilität weitgehend stabil und innerhalb der Prognosen zu halten. So ging das operative Ergebnis (EBIT) zwar um 2,2% von 92,5 Mio. auf 90,4 Mio. CHF zurück, doch unterm Strich verblieb mit 66,0 Mio. CHF (57,9 Mio. Euro) ein um 8,6% höherer Reingewinn als im Vorjahr mit 60,8 Mio. CHF (53,4 Mio. Euro). Diese Verbesserung sei primär eine Folge der vollständigen Übernahme der Mittelland Molkerei, erläuterte das Unternehmen.

Die Wachstumsprognosen für den Konzernumsatz und für die Division Europa im Gesamtjahr 2017 korrigierte das Unternehmen nach unten. Auch für das zweite Halbjahr 2017 stellt sich Emmi auf wettbewerbsintensive Märkte und eine angespannte wirtschaftliche Situation in Ländern wie Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich ein. Hinzu kommen demnach steigende Importe im Schweizer Heimmarkt und ein eher zurückhaltender Milchproduktekonsum. Infolgedessen reduzierte der Vorstand die Vorgabe für die organische Umsatzentwicklung 2017 im Konzern nun auf -1 bis 0%. Die Erträge hingegen werden weiterhin in der im März bekannt gegebenen Größenordnung von 195 Mio. bis 205 Mio. CHF beim EBIT und einer Reingewinnmarge von 4,0 bis 4,5% erwartet.