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Bayer schließt Monsanto-Übernahme ab

Der deutsche Chemieriese Bayer hat die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto  erfolgreich abgeschlossen. Die Aktien des US-Unternehmens werden nicht mehr an der New Yorker Börse gehandelt und Bayer ist alleiniger Eigentümer der Monsanto Company. Die Monsanto-Anteilseigner werden mit 128 US-Dollar pro Aktie ausbezahlt. Die Integration von Monsanto in den Bayer-Konzern kann gemäß den Auflagen des US-Justizministeriums erfolgen, sobald BASF den Erwerb der von Bayer abzugebenden Geschäfte abgeschlossen hat. Damit wird in etwa in zwei Monaten gerechnet, teilte Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann mit.

Bayer wird der Unternehmensname bleiben. Monsanto wird als Unternehmensname nicht fortgeführt. Die zugekauften Produkte werden ihre Namen behalten und Teil des Portfolios von Bayer werden.

„Der heutige Abschluss ist ein wichtiger Meilenstein bei der Verwirklichung der Vision, ein führendes Agrarunternehmen zu schaffen, das Landwirte dabei unterstützt, produktiver und nachhaltiger zu wirtschaften“, sagte der scheidende Monsanto-Geschäftsführer Hugh Grant. Mit Beginn der Integration wird Bayer-Vorstandsmitglied Liam Condon die Leitung der kombinierten Crop-Science-Division übernehmen. Bis dahin wird Monsanto seine Geschäfte unabhängig von Bayer führen.

„Die Übernahme von Monsanto ist ein strategischer Meilenstein, um unser Portfolio in den Bereichen Gesundheit und Ernährung zu stärken. Wir werden unser Agrargeschäft verdoppeln und so zu einem führenden Innovationstreiber der Branche werden. So können wir den Bedürfnissen unserer Kunden noch besser entsprechen und das langfristige Wachstumspotenzial der Branche heben“, sagte Baumann.

Bayer hatte im Mai 2016 seine Absicht angekündigt, Monsanto zu übernehmen, und beide Unternehmen einigten sich im September 2016 auf einen Preis von 128 US-Dollar pro Aktie. Derzeit entspricht das Gesamtkosten von rund 63 Mrd. US-Dollar – unter Berücksichtigung des Schuldenstandes von Monsanto zum 28. Februar 2018. Die EU-Kommission gab im März dieses Jahres nach eingehender Prüfung und Erteilung bestimmter Auflagen grünes Licht für den Zusammenschluss der beiden Agrarriesen. Die Brüsseler Behörde setzt darauf, dass Bayer sein weltweites Saatgutgeschäft weitgehend an BASF verkauft.

Im Zusammenhang mit dem umfassenden Genehmigungsprozess hat Bayer der Veräußerung von Geschäften mit einem Umsatz von 2,2 Mrd. Euro im Jahr 2017 für einen Kaufpreis von insgesamt 7,6 Mrd. Euro an BASF zugestimmt. Inklusive Monsanto und unter Berücksichtigung der Veräußerungen wären die Bereiche Gesundheit und Ernährung im Jahr 2017 etwa gleich groß gewesen – der Gesamtumsatz lag bei rund 45 Mrd. Euro, einschließlich des kombinierten Crop-Science-Umsatzes von rund 20 Mrd. Euro. Beide Unternehmen beschäftigten im Jahr 2017 unter Berücksichtigung der Veräußerungen zusammen ca. 115.000 Mitarbeiter.

„Der Zusammenschluss der beiden Geschäfte wird es uns ermöglichen, schneller mehr Innovationen zu liefern und Landwirten auf der ganzen Welt maßgeschneiderte Lösungen zu bieten“, sagte Liam Condon, der Leiter der Division Crop Science. Inklusive Monsanto und unter Berücksichtigung der Veräußerungen hätten die Investitionen von Bayer für Forschung und Entwicklung im Jahr 2017 rund 5,7 Mrd. Euro betragen. Davon wären 2,4 Mrd. Euro in das kombinierte Agrargeschäft geflossen.