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Bauerneinkommen erholten sich 2017

Nach deutlichen Einbußen in den Jahren 2012 bis 2015, gefolgt von einer ersten Erholung im Jahr 2016, zeichnet sich bei den Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit für 2017 eine sehr positive Entwicklung ab. Laut den Ergebnissen der zweiten Vorschätzung im Rahmen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) der Statistik Austria erhöhte sich das durchschnittliche landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft (gemessen als Faktoreinkommen, das heißt als Nettowertschöpfung zu Faktorkosten) im Vorjahresvergleich real um 18,8%, nach einem Anstieg um 12,3% im Jahr davor. Maßgeblich für das Plus 2017 waren die deutliche Erholung der Milchpreise sowie eine gute Weinernte vor dem Hintergrund der frostbedingten Ernteausfälle des Vorjahres.

Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft wird für 2017 auf rund 7,3 Mrd. Euro geschätzt, mit einem Plus von 6,8% gegenüber dem Vorjahr. Die in der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Gelder beliefen sich im Berichtsjahr auf rund 1,5 Mrd. Euro (-0,9%). Die Aufwendungen für Vorleistungen, Abschreibungen und sonstige Produktionsabgaben betrugen gemäß den ersten Schätzungen rund 6,1 Mrd. Euro (+0,3%). Für das landwirtschaftliche Faktoreinkommen, das die Entlohnung der in der Landwirtschaft eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit (Familien- und Fremdarbeitskräfte) und Kapital misst, ergibt sich damit ein Anstieg um 19,6% auf rund 2,6 Mrd. Euro.

Je Arbeitskraft war der Einkommenszuwachs wegen des fortschreitenden Strukturwandels etwas stärker ausgeprägt als für den agrarischen Wirtschaftsbereich insgesamt. Bei einem geschätzten Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes von 1,1% betrug der Anstieg je Arbeitskraft nominell 21,0% beziehungsweise real 18,8%.

Der Anstieg des Gesamtproduktionswerts basierte vor allem auf der tierischen Erzeugung, deren Wert sich um 11,7% auf rund 3,6 Mrd. Euro erhöhte. Wesentlich zu dieser Entwicklung trugen die gestiegenen Milchpreise bei, aber auch in der Schweinehaltung wurden deutlich höhere Notierungen als in den vergangenen beiden Jahren erzielt.

Der Wert der pflanzlichen Erzeugung wird für das Berichtsjahr auf rund 3 Mrd. Euro geschätzt (+3,1%). Hitze und frühsommerliche Niederschlagsdefizite im Nordosten und Osten Österreichs führten zu Ertragseinbußen bei den Feldfrüchten, und auch der Futterbau litt unter der Trockenheit. Das zweite Jahr in Folge von Spätfrostschäden betroffen, kam es im Obstbau zu neuerlichen Ertragsminderungen; im Vergleich zum extrem schlechten Vorjahresergebnis nahm das Erzeugungsvolumen jedoch deutlich zu. Im Weinbau konnte nach den frostbedingten Ausfällen 2016 im Jahr darauf eine mengenmäßig und qualitativ gute Ernte eingebracht werden. Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse erhöhten sich den vorläufigen Berechnungen und Schätzungen zufolge um 2,9%.