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Bäuerinnen besuchen Volksschulen

Der bundesweite Bäuerinnen-Aktionstag findet heuer am Freitag, dem 13. Oktober in allen Bundesländern, jeweils in ersten Volksschulklassen statt und steht unter dem Motto „Unser Essen: Bäuerinnen wissen wo es herkommt!“. Ziel ist es, den Kontakt zwischen den Bäuerinnen und den ortsansässigen Volksschulen, Kindern und Eltern herzustellen sowie kontinuierlich zu pflegen.

Seit 2015 sind bei diesem Aktionstag mehr als 2.200 Bäuerinnen und rund 80 Bauern im Einsatz, die bisher bereits rund 75.000 Kinder persönlich über Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Produktion ansprechen konnten. „Auch heuer gehen wir wieder in erste Volksschulklassen, um den Kindern eine Landwirtschaft zum Anfassen und Verkosten auf einfache wie auch sympathische Art vorzustellen. Das Essen und seine Herkunft stehen dabei im Mittelpunkt. Volksschulkinder sollen über die wichtigsten Lebensmittel und Haupterwerbszweige einer regionalen, bäuerlichen Landwirtschaft informiert werden sowie gute Qualität erkennen können. Schließlich sind sie die Konsumenten von morgen, die künftig beim Einkauf über den Wert heimischer Nahrungsmittel entscheiden“, betont Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann bei der Auftaktveranstaltung in Wien.

Lebensnotwendige Kompetenzen zu den Themen Essen und Haushalt würden heute nicht mehr selbstverständlich an die nächste Generation weitergegeben. Österreichs Bäuerinnen seien seit mehr als 20 Jahren in Schulen aktiv, hätten umfassende Projekterfahrung gesammelt und bemerken bei Kindern wie auch Jugendlichen zunehmende Defizite an Ernährungs- und Haushaltswissen, wie etwa der Umgang mit Lebensmitteln. „Hinzu kommt, dass in der Werbung als auch in vielen Schulbüchern ein romantisches Bild vom Leben auf dem Bauernhof vermittelt wird. Es werden dabei Sehnsüchte aktiviert, die mit der Realität häufig nicht zusammenpassen – die Folge sind vielfach Ablehnung und Unverständnis. Sicherheit und Vertrauen in heimische Lebensmittel brauchen Transparenz sowie Glaubwürdigkeit. Für Österreichs Bäuerinnen wäre daher jetzt die Zeit reif, dass man den Kindern und Jugendlichen in Schulen mit einem Unterrichtsfach wie ‚Ernährungs- und Lebenskompetenz‘ wichtige ökologische, ökonomische wie auch soziale Lehrinhalte rund um Ernährung und Haushaltsführung vermittelt“, so Schwarzmann. Die Forderung der Bäuerinnen solle nach den Wahlen angegangen werden und nicht nur eine Zukunftsvision bleiben.