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Anzahl der Kontrollkühe deutlich erhöht

Die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung aus dem Kontrolljahr Oktober 2016 bis September 2017 liegen jetzt vor, teilt die Rinderzucht Austria (ZAR) mit. Demnach wurden bundesweit im vergangenen Jahr im Schnitt 21,5 Kontrollkühe je Betrieb gehalten. Damit hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Anzahl der Kühe je Betrieb um 6,1 erhöht. Das Burgenland weist diesbezüglich mit 38 Kühen den höchsten Wert aus, die kleinsten Strukturen findet man in Tirol mit 12 Stück je Betrieb. Die durchschnittliche Jahresleistung aller Kühe im Kontrolljahr 2017 lag bei 7.434 kg Milch (+9 kg) je Tier. Der Fett- und Eiweißgehalt blieb mit 4,14% beziehungsweise 3,41% konstant. Die höchste Durchschnittsleistung erzielten die Holsteinkühe mit 8.706, gefolgt vom Fleckvieh mit 7.345 kg und der Rasse Braunvieh mit 7.279 kg je Kuh und Jahr. Was die Rassenverteilung aller Zuchttiere betrifft, so dominiert das Fleckvieh mit fast drei Viertel der Herdebuchkühe, gefolgt von Braunvieh und Holstein mit jeweils 11%.

Die acht Landeskontrollverbände erheben neun- bis elfmal im Jahr auf 20.000 Kontrollbetrieben sämtliche Daten wie Milchmenge, Milchinhaltsstoffe sowie Fitness- und Gesundheitsparameter. Im Rahmen der Fleischleistungsprüfung – diese Daten folgen erst im Februar – werden die Tiere zweimal pro Jahr gewogen und daraus die Tageszunahmen ermittelt. Die Daten werden vor Ort in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark bereits über Handheld-Geräte eingegeben und elektronisch an die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH mit Sitz in Wien übermittelt. Der Züchter erhält umgehend für seinen Betrieb sämtliche Auswertungen als Unterstützung für sein Herdenmanagement zugesandt. So kann er über die Tagesberichte auf einen Blick etwaige Problembereiche rasch erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Die Daten dienen den Bauern als wertvolle Entscheidungshilfe und sind die Basis für die Weiterentwicklung der österreichischen Zuchtprogramme. Das Lebensmittel Milch wird damit von Beginn an einer lückenlosen Qualitätskontrolle auf Basis jedes einzelnen Tieres unterzogen.

Per 1. September 2017 gab es in Österreich laut AMA-Rinderdatenbank 537.373 Milchkühe, um 0,5% mehr als im Vorjahr sowie 30.468 Milchbauern (-3,4%). Die Kontrollbetriebe verringerten sich um 490 auf 20.096, dem steht ein Plus bei den Kontrollkühen von 5.300 auf 432.565 Stück gegenüber. Das heißt, dass sich zwei Drittel der Betriebe mit 80,5% der Milchkühe einer permanenten Qualitätskontrolle der acht Landeskontrollverbände unterziehen. Dies ist so viel wie noch nie in der langjährigen Geschichte der Leistungs- und Qualitätsprüfung. Die höchste Kontrolldichte gibt es mit 92% in Vorarlberg, gefolgt von Tirol mit 91% und dem Burgenland sowie Niederösterreich mit jeweils 84%.

„Viele Bauern vertrauen auf den professionellen Service der Landeskontrollverbände und sehen in der Beratung im Herdenmanagement eine wertvolle Unterstützung für die professionelle Führung der Höfe. Jeder Betrieb kann unabhängig von seiner Größe an der Leistungskontrolle teilnehmen“, betont die ZAR.