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Amazone „von der Ernte bis zur Ernte“

Der deutsche Landtechnikkonzern Amazone sieht sich selbst als „Spezialist für intelligenten Pflanzenbau“. Diesem Anspruch will das immer noch von der Gründerfamilie Dreyer geführte Traditionsunternehmen auch bei seinen Neuheiten für die Agritechnica gerecht werden. „Außer Traktoren und Erntemaschinen bieten wir alle Geräte, die zwischen einer Ernte und der nächsten gebraucht werden“, meinte Geschäftsführer Christian Dreyer bei der Vorstellung der aktuellsten Entwicklungen in der Nähe von Bremen, bei der STEFAN NIMMERVOLL dabei war.

Historisch betrachtet feierte das Unternehmen seine ersten großen Erfolge mit den Walzendüngerstreuern, die vor hundert Jahren entwickelt wurden. Auch heute ist die Düngerapplikation für Amazone von großer Bedeutung. Neben einigen neuen Geräte ist vor allem die Integration der digitalen Möglichkeiten, die Fortschritte bringt. So wurde der bereits 2015 entwickelte Prüfstand „Easy Check“ immer praxistauglicher gemacht. Dafür werden nach einem festgelegten Raster Matten aufgelegt. Anschließend wird Dünger gestreut. Mit dem Handy werden die Matten fotografiert; eine App wertet das Streuergebnis aus und ermöglicht dann die Feinjustierung von Streuscheiben und Streuschaufeln. Per Frühjahr 2018 soll diese Technologie nach ungezählten Praxisversuchen dann auch in der Praxis anwendbar sein.

Im Pflanzenschutz führt Amazone mit der UF 2002 eine komplett neue Anbauspritze ein. Sie verfügt über einen Tank mit einem Nennvolumen von 2.000 Liter, der „schwerpunktgünstig“ im Hauptrahmen verbaut ist. Noch einfacher als bisher sei das Ankuppeln der Spritze geworden, weil die Tankvorderseite komplett frei von Schläuchen und Haltern ist. Optional ist sogar ein Schnellkuppelsystem verfügbar. Direkt am Gerät, aber trotzdem völlig geschützt, ist das „Smart Center“, also das Bedienzentrum, positioniert. Dies gilt auch für die UX 01 Super, einer neuen Generation von Anhängespritzen. Sie wird mit Tankvolumen von 4.200, 5.200 und 6.200 Litern und einem Gestänge von 27 bis 40 Metern angeboten. Für die UX 01 steht auch eine neue Lenkachse mit einem Lenkwinkel von 28 Grad zur Verfügung. Je nach Bereifung und Spurbreite sei damit ein minimaler Kurvenradius von 4,5 Metern möglich.

Im Segment der Bodenbearbeitung kombiniert Amazone bei der neuen Scheibeneggen-Grubber-Kombination Ceus die flache Bearbeitung mit einer Kurzscheibenegge und die tiefe Lockerung mit einem Zinkenfeld in einem Gerät. Vor allem Betriebe mit viel organischer Masse sollten mit dem Maschinenkonzept (4 bis 7 Meter) gut zurechtkommen, heißt es. Je nach Bodentyp und speziellem Bedarf stehen zahlreiche Varianten an Scheiben und Zinken zur Verfügung. Sowohl Zinken als auch Walzen können extra ausgehoben werden, wenn sie etwa beim Stoppelsturz nicht benötigt werden.

Abrunden und ausweiten konnte Amazone sein Pflugprogramm mit der Übernahme des Pflugwerkes der insolventen Vogel & Noot in Ungarn im Herbst 2016. Seither können fünf neue Typen von Anbaupflügen angeboten werden. Als nächster Schritt folgt nun mit dem „Hektor“ der Einstieg in den Bereich der Aufsattelpflüge. Hier stellt man zur Agritechnica Geräte mit 6 bis 8 Scharen für Traktoren bis zu 350 PS vor. Bei der Sätechnik scheint für Österreich besonders die mechanische Sämaschine Cataya Special interessant zu sein. Sie hat eine besonders leichte Bauweise und rundet den Produktbereich nach unten ab. Für die Oberklasse des pneumatischen Anbaus nimmt Amazone die Aufbausämaschine Centaya Super ins Programm. Die Königsklasse bleibt die Anhängesäkombination Cirrus. Sie ist künftig wahlweise mit dem neuen Doppelscheibenschar-System TwinTec+ zu haben.

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